Bildgebende Verfahren spielen eine zentrale Rolle in der modernen Medizin. Seit der Entdeckung der Röntgenstrahlen vor einhundert Jahren fand eine rasante Entwicklung statt: Erste nuklearmedizinische Bildgebung und Ultraschall in den 50er Jahren; Echtzeitultraschall in den 60er Jahren, Computertomographie in den 70er Jahren, Digitale Radiographie, Doppler-Ultraschall, Kernspintomographie, Positronenemissionstomographie und Videoendoskopie in den 80er Jahren, funktionelle 3D-Bildgebung in den 90er Jahren. Diese Entwicklung wurde begleitet von einem stetig wachsenden Anteil digitaler Rohbilddaten und einer ebenfalls steigenden Zahl digitaler Verarbeitungsmethoden. Solche Methoden helfen bei der klinischen Auswertung der Bilder für diagnostische und therapeutische Maßnahmen ebenso wie bei der Weiterführung der bildgebenden Verfahren selbst. Die Entwicklung neuer Verfahren und die Verbesserung existierender Ansätze sind eine große interdisziplinäre Herausforderung, bei der Wissenschaftler, Hersteller und Anwender aus Medizin, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften und Technik eng zusammenarbeiten müssen, um entscheidende Fortschritte zu erzielen
Zwischen 1992 und 1997 veranstalteten die Arbeitsgruppe Medizinische Bildverarbeitung der GMDS und die Fachgruppe Imaging und Visualisierungstechniken der GI jedes Frühjahr in Freiburg einen Workshop zur medizinischen Bildverarbeitung. Im November 1996 fand am damaligen Institut für Medizinische Informatik und Biometrie der RWTH Aachen mit Unterstützung des Joint Chapter Engineering in Medicine and Biology (IEEE German Section) ein Workshop zur Bildverarbeitung für die Medizin statt. Am selben Ort gelang es 1998 erstmalig, einen solchen Workshop als gemeinsame Veranstaltung vieler auf diesem Gebiet tätiger Fachgesellschaften durchzuführen. Der Workshop 1999 in Heidelberg und der diesjährige Workshop Bildverarbeitung für die Medizin 2000 (BVM2000) am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München führen diese breite Kooperation fort.
Zum Workshop BVM2000 wurden 107 Beiträge eingereicht und anonymisiert von jeweils zwei unabhängigen Gutachtern beurteilt. Anhand dieser Bewertungen wurden 86 Beiträge für den Workshop ausgewählt. Die beiden Gutachten zu jedem Beitrag wurden wiederum anonym an den jeweilig korrespondierenden Autor zurückgeschickt. Die angenommenen Arbeiten werden als Vorträge, Poster oder Systemdemonstrationen auf dem Workshop vorgestellt. Die Qualität der eingereichten Arbeiten war insgesamt sehr hoch. Die besten Arbeiten werden mit Preisen ausgezeichnet, die von der Firma Philips gestiftet wurden.
Um dem interdisziplinären Charakter der medizinischen Bildverarbeitung noch besser Rechnung zu tragen, werden am Tag vor dem wissenschaftlichen Programm erstmals auch zwei Tutorials abgehalten. Das eine bietet für Mediziner eine Einführung in die Bildverarbeitung, das andere vermittelt Grundlagen der Radiologie für Bildverarbeiter. In zwei Spezialsessions zu den Themen Anwenderwünsche und Technologietransfer werden die wichtigen Fragen der klinischen Relevanz der Bildverarbeitungsmethoden sowie die Chancen und Schwierigkeiten einer Verwertung von Forschungsergebnissen und ihrer Einführung in die medizinische Routine diskutiert.
Die Herausgeber dieser Proceedings möchten allen herzlich danken, die zum Gelingen des Workshops beigetragen haben: Den Autoren für die rechtzeitige und formgerechte Einsendung ihrer qualitativ hochwertigen Arbeiten, dem Programmkomitee für die gründliche Begutachtung, den vortragenden Ärzten der Spezialsession Anwenderwünsche, den Referenten der Tutorien und der Session Technologietransfer sowie den Mitarbeitern des Instituts für Medizinische Statistik und Epidemiologie und des Rechenzentrums am Klinikum rechts der Isar für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Organisation und Durchführung des Workshops. Herrn Ulrich Poth und seinen Kollegen danken wir für die Organisation der Industrieausstellung. Frau Dr. Andrea Bernklau und Frau Victoria Manzan gebührt große Anerkennung für die Unterstützung während der gesamten Vorbereitung des Workshops. Herrn Martin Eul und Herrn Jakob Valvoda danken wir für die tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung dieses Proceedingsbandes. Für die finanzielle Hilfe bedanken wir uns bei den Fachgesellschaften und der Industrie, insbesondere beim Hauptsponsor Sun Microsystems und der Firma Philips für die Stiftung der Preisgelder. Nur durch die Zuwendungen dieser Sponsoren ist es möglich, die BVM-Workshops zu so günstigen Teilnahmegebühren durchzuführen. Dem Springer-Verlag, der nun schon den dritten Proceedingsband zu den BVM-Workshops herausbringt, wollen wir für die gute Kooperation ebenfalls unseren Dank aussprechen.
Schließlich möchten wir noch auf die Homepage des BVM2000 im Internet hinweisen, von der aus alle Informationen zum Workshop abrufbar sind.
Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops BVM2000 lehrreiche Tutorials, viele interessante Vorträge, Gespräche an den Postern und den Ständen der Systemdemos und Industrieaussteller sowie attraktive neue Bekanntschaften und Begegnungen mit bekannten Kolleginnen und Kollegen. Und bestimmt wird München auch ein wenig für unseren Workshop leuchten, den ersten im neuen Jahrtausend!
München, im Februar 2000 | Alexander Horsch |
Thomas Lehmann |
Zurück zur Leitseite